Arterielle Durchblutungsstörungen

Die Behandlung von arteriellen Durchblutungsstörungen umfasst die Erkennung der Durchblutungsstörung, deren Beseitigung und die Abklärung ihrer Ursache. Hierzu stehen dem Angiologen eine Vielzahl von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden zur Verfügung.

Basisuntersuchung zur Erkennung von Durchblutungsstörungen ist eine sog. Duplexsonografie. Dabei werden im Ultraschallbild der Gefäße Blutströmungen dargestellt und gemessen werden. Die Untersuchung erlaubt neben der Diagnose einer Durchblutungsstörung in den meisten Fällen auch deren Lokalisation und ist Grundlage der weiteren Therapie.
In Fällen in denen wir mit dem Ultraschall nicht sicher den Ort der Durchblutungsstörung lokalisieren können veranlassen wir eine Kernspinntomografie in Form einer Magnetresonanzangiografie bei einem entsprechend ausgebildeten Radiologen. Beide Untersuchungsmethoden ergänzen sich in idealer Form und ermöglichen in den meisten Fällen die Therapieplanung.
Bei der DSA handelt es sich um eine Untersuchung zur Darstellung von Gefäßen mit Röntgenstrahlen. Dabei wird über einen dünnen Kunststoffkatheter ein Kontrastmittel direkt in die zu untersuchende Gefäßregion eingespritzt welches die Blutgefäße während des Blutstroms sichtbar macht. Die DSA ist die genaueste Methode, Strombahnhindernisse im Gefäß darzustellen. Allerdings ist die Untersuchung mit einer Belastung durch Röntgenstrahlen verbunden. Zudem ist die Einlage eines Katheters in das Gefäß nötig. Wir führen deshalb eine DSA erst nach Ausnutzung aller konventionellen Methoden durch und planen möglichst einen Kathetereingriff (PTA) in derselben Sitzung. Vor der DSA führen wir ein Aufklärungsgespräch mit dem Patienten, in dem wir über den Ablauf und die Risiken, die mit der Untersuchung verbunden sind, ausführlich informieren.
Seit mehr als 30 Jahren gibt es die Möglichkeit, Engstellen und Verschlüsse in den Arterien mit einem Katheter zu beseitigen, um damit den Blutstrom wiederherzustellen, wobei Material und Methode sehr verfeinert wurden. Ältere Engstellen und Verschlüsse können mit einem Ballonkatheter aufgeweitet werden und ggf. mit einer Gefäßstütze (Stent) stabilisiert werden. Frische Verschlüsse lassen sich über einen Katheter auflösen (Katheterlyse). Die Komplikationsraten sind bei diesen Eingriffen sehr gering, so dass ein Kathetereingriff, wann immer möglich, einer offenen Operation vorgezogen werden sollte. Wir bieten diese Methode in Kooperation mit dem Herzogin-Elisabeth-Hospital (HEH) an. Die Eingriffe führen wir selbst am Krankenhaus durch. Vor dem Kathetereingriff erfolgt ein Aufklärungsgespräch, in dem wir ausführlich über den Ablauf und die Risiken, die mit dem Eingriff verbunden sind, informieren.
Die optische Pulsoszillografie erlaubt die Ableitung von Pulswellen an den Finger- und Zehenspitzen. Sie macht die Diagnose von Durchblutungsstörungen auch an den kleinen, peripheren Arterien möglich.
Die Kapillarmikroskopie erlaubt als einfache, nicht belastende Methode die Beurteilung der kleinsten Blutgefäße im Körper. Dies geschieht mit einem speziellen Auflichtmikroskop am Finger. Veränderungen an den Kapillaren treten bei rheumatischen Erkrankungen auf und machen sich durch Spasmen in den Fingergefäßen bemerkbar (sog. Raynaud-Syndrom). Die Kapillarmikroskopie kann in diesen Fällen richtungsweisend für die Diagnose sein.