Herzkreislauferkrankungen

Unsere modernen Untersuchungsverfahren helfen uns bei Früherkennung und Diagnose von Herzkreislauferkrankungen, wie z.B. Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Koronare Herzerkrankung und Herzklappenfehler.

Das Elektrokardiogramm (EKG), gehört zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden in der Kardiologie. Mit Hilfe von 10 kleinen Saugelektroden, die am Brustkorb und an den 4 Extremitäten angelegt werden, können innerhalb von Sekunden die elektrischen Vorgänge im Herzmuskel dargestellt werden. Das EKG liefert Informationen über die Herzschlagfolge, über Herzrhythmus-störungen, aber auch über Veränderungen des Herzmuskels, z.B. Narben oder Wandverdickungen. Auch lassen sich akute Durchblutungsstörungen, wie bei einem Herzinfarkt, oft im EKG nachweisen, insbesondere auch im Vergleich zu Voraufnahmen.
Da viele Patienten oft beim Arztbesuch erhöhte Blutdruckwerte aufweisen, benötigt man eine Methode, echten Bluthochdruck vom „Weißkittel- oder Praxishochdruck“ zu unterscheiden. Mit Hilfe eines kleinen Gerätes, welches tagsüber und nachts regelmäßig den Blutdruck misst, gelingt auch eine exakte Beurteilung der Effektivität einer Blutdruckbehandlung, auch erhalten wir Aussagen über die nächtlichen Blutdruckwerte. Die Messung erfolgt am Oberarm mit einer Manschette, was von vielen Patienten als etwas "lästiger" empfunden wird, als die geräuschlose Aufzeichnung des EKGs.
Da Herzrhythmusstörungen selten während des Arztbesuches auftreten, ist eine dauerhafte Aufzeichnung des EKGs über 24h oft hilfreich in der Diagnostik von Herzrhythmusstörungen. Unsere modernen Digitalrecorder sind klein und geräuschlos, die Auswertung erfolgt über eine hochwertige Software und ihren behandelnden Arzt persönlich. So ist auch eine Zuordnung auffälliger Befunde zu ihrem angefertigten Aktivitäts- und Beschwerdeprotokoll gut möglich.
Ein Belastungs-EKG wird rein technisch genauso aufgezeichnet wie ein Ruhe-Ekg, zusätzlich erfolgt eine regelmäßige Blutdruckkontrolle. Der Unterschied besteht darin, dass der Patient dabei eine standardisierte Belastung auf unserem Fahrrad- oder Laufbandergometer absolviert. Die Belastung passen wir individuell an und erhöhen sie stufenweise. Dabei können Hinweise über Durchblutungsstörungen und Herzrhythmusstörungen, die nur bei Belastung auftreten, aber auch über Ihre Belastbarkeit und Ihr Blutdruckverhalten gewonnen werden.
Die Farbdopplerechokardiographie ist neben der EKG-Diagnostik die zentrale Untersuchungsmethode der nichtinvasiven Kardiologie. Die Ultraschalluntersuchung des Herzens gewährt dem Arzt hervorragende Einblicke auf Herzgröße, Herzwanddicken, Pumpfunktion und Herzklappenfunktion. Mit der Farbkodierung können Klappenfehler und erworbene sowie angeborene Wanddefekte direkt dargestellt und mittels der Dopplersonographie auch quantifiziert errechnet werden. Ein Großteil der Erkrankungen des Herzens (Narben nach Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche, Herzklappenfehler, Bluthochdruckherz) lassen sich direkt verlässlich diagnostizieren. Eine direkte Darstellung der Herzkranzgefäße ist mit dieser Methode nicht möglich.
Bei dieser Untersuchung werden während der Belastung auf dem Fahrradergometer gleichzeitig aus allen Schallebenen in jeder Belastungsstufe digitale Ultraschallsequenzen gespeichert. Um bestmögliche Bildqualität zu erreichen, erfolgt die Ergometrie auf dem speziellen „Kippfahrrad“ in halbliegender Linksseitenlage. Zeigen sich bei der Untersuchung Wandbewegungsstörungen, so geben sie Anhalt für eine Durchblutungsstörung am Herzen. Die Empfindlichkeit zur Erkennung einer Durchblutungsstörung ist bei guten Schallbedingungen deutlich höher als bei der einfachen Ergometrie.
Manchmal gelingt es nicht, mit Hilfe eines Langzeit-EKGs selten auftretende Herzrhythmusstörungen zu erfassen. Für diese Fälle können wir gemeinsam mit Ihnen mittels einer SmartWatch versuchen, die Rhythmusstörung zu dokumentieren. Des Weiteren können wir sogenannte Smart-Ereignis-Recorder einsetzen, welche den Herzrhythmus bis zu 14 Tage aufzeichnen (Kostenerstattung ist von der Krankenkasse abhängig). In seltenen Fällen kann auch der Einsatz eines implantierbaren Ereignisrecorders notwendig werden, dabei wird ein kleines Gerät durch einen 5 mm langen Schnitt unter die Haut gesetzt. Dieses ist ein sehr kleiner Eingriff, welcher ambulant in der Praxis erfolgen kann.
Eingepflanzte elektrische Geräte (Herzschrittmacher, Defibrillatoren (ICD), CRT-Systemen und implantierte Eventrecorder (ILR)) müssen regelmäßig überwacht und gegebenenfalls angepasst werden. Dieses geschieht über eine schmerzlose Abfrage und Programmierung von aussen. Wir können diese Kontrolluntersuchungen bei Geräten verschiedener Hersteller durchführen. Auf Wunsch können Neuimplantationen oder Gerätewechsel auch durch Dr. Balzereit im Klinikum Wolfsburg erfolgen.
Mittels eines Schlafüberwachungsgerätes (WatchPAT) erfolgt die Aufzeichnung von Schlafqualität, Atempausen, Schlafdauer, Schnarchen, Sauerstoffsättigung unter Berücksichtigung der Körperlage. Dieses sind wichtige Hinweise insbesondere bei Herz-Kreislauferkrankungen wie Hypertonie und koronarer Herzerkrankung. Hieraus ergeben sich mögliche zusätzliche Therapieoptionen. Die Leistung ist lediglich privatärztlich abrechenbar.